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Professor Müller-Thurgau-Preisträger: Norbert Weber

Die Preisverleihung des Professor Müller-Thurgau-Preises an Dipl. Ing. Norbert Weber, Präsident des Deutschen Weinbauverbandes, erfolgte am 31. August 2007 im Rahmen der Feierlichkeiten 125 Jahre Müller-Thurgau in Geisenheim.

Die Laudatio hielt Dipl. Ing. Günther Eymael, Vizepräsident des BDO und MdL Rheinland-Pfalz

 

 

Dipl.-Ing. Günther Eymael, der Preisträger Norbert Weber und Dr. Dirk Haupt von der VEG (von li. nach re.)

Laudatio von Günter Eymael

Der Prof. Müller-Thurgau-Preis wurde 1969 von der Vereinigung ehemaliger Geisenheimer (VEG) gestiftet. Er wird an Persönlichkeiten vergeben, die sich um das Wohl der Forschung und Lehre am Wissenschafts- und Studienort Geisenheim verdient gemacht haben.

Die Auszeichnung erinnert an den Wissenschaftler Prof. Müller-Thurgau, der von 1876-1890 in Geisenheim als Pflanzenphysiologe und Mikrobiologe tätig war. Als Schweizer, der sein Studium in Würzburg absolvierte und in Geisenheim und später in Wädenswil tätig war, demonstrierte er bereits im vorletzten  Jahrhundert als Europäer, dass die Wissenschaft keine Grenzen kennt. Ihm ist die Züchtung der in weiten Teilen Europas verbreiteten und der in Deutschland zweitwichtigsten Rebsorte Müller-Thurgau zu verdanken. Es waren auch die Errungenschaften einer modernen Wissenschaft, die nach über 100 Jahren die Kreuzungspartner Riesling x Madeleine Royal zweifelsfrei feststellten.

Heute wird dieser Preis an Sie - sehr verehrter Herr Weber - verliehen, da Sie sich auf vielfältige Weise für den Deutschen Weinbau und die heimischen Winzerinnen und Winzer verdient gemacht haben. Viele unserer Weinerzeuger haben die Vollendung ihrer beruflichen Qualifikation hier in Geisenheim erfahren und sind in verantwortlichen Positionen der Weinbranche tätig.

Das Kuratorium hat sich auf Antrag des BDO einstimmig für ihre Nominierung - Herr Weber - ausgesprochen.

Wir würdigen damit heute einen Menschen, Winzer, Weinbaupolitiker und damit einen Standesvertreter, der sich seit vielen Jahren leidenschaftlich für die Belange des deutschen Weinbaus in Bonn, Berlin und Brüssel einsetzt. Sie, Herr Weber sind - Jahrgang 1948, ein sehr guter Jahrgang mit vielen Prädikatsweinen - absolvierten nach Ihrer Schulausbildung eine Winzerlehre und beschlossen Ihre berufliche Qualifikation mit der Winzermeisterprüfung im Jahre 1972.

Seither leiten Sie in Bischoffingen am Kaiserstuhl gemeinsam mit Ihrer Familie einen eigenen Weinbaubetrieb. Hier erwächst auch Ihr Verständnis für die Chancen und Risiken, die sich aus dem Berufsfeld des Winzers und Obstbauern ergeben. Es entsteht das Verlangen sich aktiv, nicht nur im kommunalen Bereich, sondern auch für den Berufsstand über die Region hinaus zu engagieren.

Ihre Verbandsarbeit begannen Sie in den frühen 70er Jahren als Vorsitzender der Landjugend in Bischoffingen und Freiburg. Schon bald weiteten Sie diese wichtige Basisarbeit auf Baden und später auf ganz Deutschland aus. In dieser frühen Verbandstätigkeit liegen die Wurzeln des heute kämpferischen und handelnden Norbert Weber. Die unzähligen Diskussionen als Vertreter des Branchennachwuchses mit den Funktionären von Bauern- und Weinbauverbänden haben Sie frühzeitig geprägt. Schon damals waren es weinbaupolitische Themen, die den jungen Norbert Weber berührten und begeisterten, wie beispielsweise der Start der EU-Weinmarktordnung 1970 oder das neue Deutsche Weingesetz, das 1971 in Kraft trat.

In etwa der gleichen Zeit übernahmen Sie mit den ersten Aufgaben auch die ersten Funktionen im Bauernverband in Südbaden sowie im Badischen Weinbauverband, dessen Vizepräsident Sie von 1985 - 1990 waren. Als Präsident des Badischen Weinbauverbandes machte Sie sich ab 1990 über die Grenzen Badens hinaus einen Namen. Geschätzt für Redegewandtheit, Überzeugungskraft und Durchsetzungsfähigkeit folgten diverse Ämter und Funktionen im deutschen Weinbauverband, dessen Präsident Sie seit 1997 sind.
Sie traten damit die Nachfolge von Dr. Reinhard Muth an, der den Deutschen Weinbauverband zuvor 17 Jahre lang geführt hatte und in den 90er Jahren ebenfalls mit dem Prof. Müller-Thurgau-Preis ausgezeichnet wurde.

Die an die Funktion des Weinbaupräsidenten gekoppelten Aufgaben sind so vielfältig, dass es zu viel Zeit kosten würde sie alle aufzuzählen. Trotzdem möchte ich den Vorsitz des Aufsichtsrats und Verwaltungsrats beim Deutschen Weinfond erwähnen, zwei zeitraubende und gestalterische Tätigkeiten zugleich.
Die Öffentlichkeitsarbeit und Werbung für den Deutschen Wein sind Betätigungsfelder, die den Gestalter Norbert Weber zu Höchstleistungen auflaufen lassen - seien es das Weinmarketing oder die Organisation. Die zwischenzeitlich erfolgte Neupositionierung deutscher Weine im In- und Ausland ist nicht zuletzt der Verdienst der von Norbert Weber mit Sachverstand, Dynamik und dem Blick für das Mögliche geführten Gremien bei Weinfond und Weininstitut.

Ihr Rat und Ihre Unterstützung sind auch gefragt bei der organisatorischen und inhaltlichen Neustrukturierung des Deutschen Weinbaumuseums in Oppenheim.
Ihr verbindliches, höfliches und kompetentes Auftreten motivieren nicht nur Ihre Mitstreiter und Zuhörer.

Für Geisenheim nehmen Sie die Position des Weinbauverbandes im Kuratorium der Forschungsanstalt war. Sie liefern Anregungen und Diskussionsbeiträge zur Weiterentwicklung von Forschung und Lehre am Studienstandort. Hier kommt Ihnen Ihre praktische Tätigkeit als Winzer und die unmittelbaren Berührungspunkte zur alltäglichen Arbeit im Weinberg ebenso zugute wie Ihre Erfahrungen im Bildungsbereich. Als Mitglied des Berufsbildungsausschusses im DBV sowie als bildungspolitischer Sprecher im DWV kennen Sie die Anforderungen, die an einen modernen Betriebsleiter im Weinbau gestellt werden müssen, um erfolgreich im Wettbewerberumfeld zu agieren.

Erst kürzlich haben Sie hier in Geisenheim im Rahmen der Diplomfeierlichkeiten leidenschaftlich die Positionen des Deutschen Weinbauverbandes im Zusammenhang mit der EU-Weinmarktreform vertreten. Ein Metier, in dem Sie leidenschaftlich für die Zukunftssicherung des Deutschen Weinbaus kämpfen.
In der Zukunft des Weinbaus liegt auch zukünftige Bedeutung einer weltweit anerkannten Hochschulausbildung im Bereich Weinbau und Oenologie, wie sie hier in Geisenheim angeboten wird. Nicht nur die Forschung und das Studium entsprechen internationalen Anforderungen, auch viele Absolventen aus Geisenheim sind weltweit in der Weinbranche in Führungspositionen tätig. Diese Reputation lässt keinen, der in der Weinbranche tätig ist oder dieses anstrebt, an Geisenheim vorbeikommen. Lassen Sie mich zum Schluss nach dem Politiker und Verbandsfunktionär noch den Menschen Norbert Weber würdigen. Was wären erfolgreiche Verbandpolitiker ohne Ihre Familien. Ihre Frau und Ihre beiden Kinder sind für Sie Ruhepol und Inspiration zugleich. Sie geben Ihnen beruflich wie privat die Freiräume, die ein öffentlich interessierter und engagierter Mensch wie Sie für eine zielgerichtete Arbeit braucht.

Sehr verehrter Herr Weber,
zur Verleihung des Prof. Müller-Thurgau-Preises für Ihre hervorragende Arbeit für den Deutschen Weinbau, den Brachennachwuchs sowie Ihre direkten und indirekten Verdienste für den Wissenschafts- und Studienort Geisenheim gratuliere ich Ihnen aufs Herzlichste.

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